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Christian Rohlfs

* 1849, Niendorf / Holstein 1938, Hagen

Christian Rohlfs
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* 1849, Niendorf / Holstein, 1938, Hagen

Christian Rohlfs
Christian Rohlfs wird am 22. November 1849 in Groß Niendorf geboren und verstirbt am 8. Januar 1938 in Hagen. In den Jahren 1864-66 wird Rohlfs von dem Arzt Dr. Stolle wegen einer schweren und langwierigen Krankheit betreut, der die malerische Begabung des Jungen entdeckt und fördert.
Auf Anraten und Empfehlung des Schriftstellers Theodor Storms (1817-1888) geht Rohlfs zunächst nach Berlin, dann 1870 an die Kunstakademie in Weimar, um bei Paul Thumann (1834-1908) Malerei zu studieren. In dieser Zeit entstehen vorwiegend naturalistische Werke. Auf Grund einer chronischen Knochenmarksentzündung, die sich auf sein Bein auswirkt und sich derart verschlimmert, wird ihm 1873 ein Bein amputiert. Erst 1874 kann er sein Studium wieder aufnehmen. As freischaffender Künstler ist er ab 1884 tätig. Stilistisch entwickelt er sich ab 1888 unabhängig zur Schule von Barbizon und zum französischen Impressionismus.
Große Anerkennung als Historien- und Genremaler findet Rohlfs bei dem Großherzog von Sachsen-Weimar, der ihn jahrelang finanziell unterstützt.
Durch Henry van de Velde (1863-1957) lernt Rohlfs den Gründer des Folkwang-Museums Karl Ernst Osthaus (1874-1921) in Hagen/Westfalen kennen. Dieser überzeugt ihn, 1901 nach Hagen überzusiedeln, wo er eine Malschule leiten soll. Während eines Sommeraufenthalts 1905 in Soest lernt er Emil Nolde (1867-1956) kennen, mit dem er teilweise auch zusammenarbeitet.
Die Ausstellungen der Künstlervereinigung "Brücke" im Folkwang-Museum veranlassen den nun annähernd sechzigjährigeren Rohlfs sich künstlerisch expressiv auszudrücken. Das Spätwerk des Künstlers ist nun gänzlich vom Expressionismus geprägt. Es entstehen neben Arbeiten von Tempera auch Aquarelle und Druckgrafik. Zentrale Themen dieser Zeit sind Stadtansichten, Landschaften und Architektur. Die Farbe wird dabei zum Ausdrucksträger seiner Werke.
Anlässlich seines 80. Geburtstags wird 1929 das Christian-Rohlfs-Museum in Hagen gegründet.
Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten wird seine Kunst ausgehend von der Ausstellung „Entartete Kunst“ im Jahr 1937 als eine Derartige diffamiert und aus zahlreichen deutschen Museen entfernt. Eine weitere Folge ist sein Ausschluss aus der Preußischen Akademie im Jahr 1938, ein Tag vor seinem Tod. Der Künstler gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des deutschen Expressionismus.
Bad Homburg, Sinclair Haus

Hagen, Karl-Ernst-Osthaus-Museum

Oldenburg, Niedersächsisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte
Birgit Schulte (Hrsg.): Christian Rohlfs, Musik der Farben : Sammlungskatalog der Werke im Osthaus Museum Hagen. Neuer Folkwang Verlag, Hagen 2009 Katalog der Deutschen Nationalbibliothek