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Heinrich Campendonk

* 1889, Krefeld 1957, Amsterdam

Heinrich  Campendonk
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* 1889, Krefeld, 1957, Amsterdam

Heinrich  Campendonk
Zunächst begann Heinrich Campendonk eine Lehre der Textilkunde, die er jedoch 1905 für eine mehrjährige künstlerische Ausbildung an der modernen Kunstgewerbeschule in Krefeld abbrach. 1911 zog er nach Sindelsdorf. In dieser Zeit fand er das Grundthema seiner Arbeit: die Darstellung der Harmonie von Mensch und Tier, der Schöpfung, des Kreislaufes des ewigen Werdens und Vergehens. Wassily Kandinsky und Franz Marc ermöglichten Campendonk den Anschluss an die Gruppe des „Blauen Reiter“, an deren Ausstellungen er als jüngstes Mitglied 1911 und 1912 teilnahm. Zwei Jahre später stellte er im "Ersten Deutschen Herbstsalon" aus. Nach seinem Militärdienst übersiedelte er nach Seeshaupt, wo er als Mitglied des Arbeitsrates für Kunst von 1919-1921 tätig war. Seine Malerei ist nun von weich fließenden Formen, großen ruhigen Flächen von intensiver Leuchtkraft und einer lyrischen, oft märchenhaften Grundstimmung geprägt. Ab 1923 zog es ihn ins Rheinland, wo er an der Kunstgewerbeschule in Essen als Lehrer arbeitete. 1926 erhielt er den Ruf als Professor an die Kunstakademie in Düsseldorf. Im Zuge der Machtergreifung Hitlers wurde er 1933 von der Akademie entlassen und emigrierte 1934 nach Belgien. Die Diffamierung und Beschlagnahmung seiner Bilder als „Entartete Kunst“ erlebte er aus dem Exil in Amsterdam. 1935 trat er eine Professur an der „Rijksakademie van beeldende kunsten“ an. Nach dem Krieg blieb Heinrich Campendonk in Amsterdam.
Krefeld, NS-Gedenkstätte Villa Merländer: Wandgemälde „Katzen“ und „Harlekin“, 1925

Stadtmuseum Penzberg, Nachlass Heinrich Campendonk

Glasfenster:
Hamburg, Blankenese Pfarrkirche Maria Grün, 1929/30
Penzberg, Christkönigskirche, zwei „Passionsfenster“, 1937
Paris, Weltausstellung, niederländischer Pavillon, „Jesaja“-Fenster, 1937 (Auszeichnung Grand Prix)
Penzberg, Neufassung des „Jesaja“-Fensters, 1954
Köln, Dom, 1954
Essen, Münster, „Michaelsfenster“
Köln-Kalk, Jesus-Christus-Kirche
Vochem (Brühl) Pfarrkirche St. Matthäus
Düsseldorf, St. Paulus
Bonn, Münsterkirche, Glasfensterzyklus in der Krypta, 1930
Neuss, Clemens-Sels-Museum
Linnich, Deutsches Glasmalerei-Museum
Niederlande, Glasfenster in öffentlichen Gebäuden, Banken und Kirchen
Mathias T. Engels: Heinrich Campendonk. Recklinghausen, 1958. (Monographien zur rheinisch-westfälischen Kunst der Gegenwart ; Bd. 8) Volker Rattemeyer (Hrsg.): Das Geistige in der Kunst. Vom Blauen Reiter zum Abstrakten Expressionismus. Museum Wiesbaden, Wiesbaden 2010 Staatliche Museen zu Berlin: Expressionisten. Die Avantgarde in Deutschland 1905–1920, Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, Berlin 1986 Deutscher Wirtschaftsverlag, AG (Hg.): Reichshandbuch der Deutschen Gesellschaft, Band 1, Berlin, 1931