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Paula Modersohn-Becker

* 1876, Dresden 1907, Worpswede

Paula Modersohn-Becker
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* 1876, Dresden, 1907, Worpswede

Paula Modersohn-Becker
Paula Becker wird 1876 als drittes Kind von insgesamt sieben Kindern des Eisenbahningenieurs Karl Becker und dessen Frau Mathilde (geb. von Bültzingslöwen) in Dresden geboren. 1888 siedelt die Familie nach Bremen. Einen ersten Zeichenunterricht erhält Becker 1892 an der Londoner School of Arts. Nach dem Willen ihrer Eltern macht sie ab 1893 bis 1895 in London und Bremen eine Ausbildung zur Lehrerin. Parallel dazu nimmt sie privaten Zeichenunterricht.
Nach 1895 belegt Becker in Berlin Kurse der Mal- und Zeichenschule des „Vereins der Berliner Künstlerinnen“. 1899 zieht sie nach Worpswede, um bei Fritz Mackensen (1866-1953), einem Künstler der dortigen Künstlerkolonie, Malunterricht zu nehmen.
Die bäuerliche Welt und die norddeutsche Landschaft werden zu ihrem Bildmotiv. Die Gemälde der Worpsweder Künstlerkolonie hat sie bereits 1893 in einer Ausstellung der Bremer Kunsthalle gesehen. Besonders beeindruckt haben sie die Arbeiten von Otto Modersohn, ihrem späteren Ehemann. Becker präsentiert ihre Gemälde der Öffentlichkeit, die teilweise jedoch heftig kritisiert werden.
Nach Rückkehr einer ersten Parisreise, wo sie die, für sie wegweisenden Gemälde Vincent Van Goghs studiert hatte, heiratet sie 1901 den Worpsweder Maler Otto Modersohn. 1905 reist sie erneut nach Paris, studiert dort die impressionistische Malerei, deren Einfluss sich in ihren Stillleben widerspiegelt. Gemeinsam stellt sie 1906 mit ihrem Mann in der Bremer Kunsthalle aus, jedoch finden ihre Arbeiten kaum Beachtung. Noch im selben Jahr trennt sich Paula Modersohn-Becker vorübergehend von ihrem Mann, um nochmals nach Paris zu gehen, sich dort ein Atelier einzurichten und Kurse an der École des Beaux-Arts zu belegen.
Erst 1907 kehrt sie nach Worpswede zu Otto Modersohn zurück. Anfang November gebärt sie die gemeinsame Tochter Matthilde. In Folge der Geburt ihres Kindes stirbt Paula Modersohn-Becker
Am 20. November 1907.

1937 diffamieren die Nationalsozialisten Paula Modersohn-Becker als „entartete“ Künstlerin und beschlagnahmen 70 ihrer Werke aus deutschen Museen. Die Künstlerin ist eine der bedeutendsten Vertreterinnen des frühen Expressionismus. Ihre Arbeiten vereinen die wichtigsten Aspekte der Kunst des frühen 20. Jahrhunderts.
Paula Modersohn-Becker Stiftung, Bremen
Kunsthalle Bremen, Bremen
Paula Modersohn-Becker Museum, Bremen
Paula Modersohn-Becker, Sophie Dorothee Gallwitz: Eine Künstlerin – Paula Becker-Modersohn. Briefe und Tagebuchblätter. Kestner-Gesellschaft, Hannover 1917 Leonie von Wilkens: Becker-Modersohn, Minna Hermine Paula. In: Neue Deutsche Biographie ,Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, S. 722 f. Renate Berger, Anja Herrmann (Hrsg.): Paris, Paris! Paula Modersohn-Becker und die Künstlerinnen um 1900. Stuttgart 2009. Renate Berger: Paula Modersohn-Becker: Paris - Leben wie im Rausch. Bergisch-Gladbach 2007 Christa Murken: Paula Modersohn-Becker. DuMont Buchverlag, Köln 2007 Paula Modersohn-Becker – eine Biographie mit Briefen, Marina Bohlmann-Modersohn, Berlin 2007 Marina Bohlmann-Modersohn: Paula und Otto Modersohn, Reinbek 2003 Christa Murken-Altrogge: Paula Modersohn-Becker. DuMont Buchverlag, Köln 1991 Liselotte von Reinken: Paula Modersohn-Becker mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Reinbek 1983 Günter Busch, Liselotte von Reinken (Hrsg.): Paula Modersohn-Becker in Briefen und Tagebüchern. Frankfurt am Main 1979 Günter Busch, Liselotte von Reinken (Hrsg.): Paula Modersohn-Becker in Briefen und Tagebüchern., 2te revi-dierte und erweiterte Ausgabe, Frankfurt am Main 2007 Gabriele Gorgas: Eine der Großen dieses Jahrhunderts. Erstes umfassendes Werkverzeichnis der Gemälde von Paula Modersohn-Becker erschienen. In: DNN. Dresden 1999 Monika Keuthen: „…und ich male doch!“ Paula Modersohn-Becker. München 1999, 2001 Peter Elze: Göttertage. Paula Modersohn-Becker in Bildern, Briefen und Tagebuchaufzeichnungen aus Worpswede. Beste Zeiten, Bremen 2003 Barbara Beuys: Paula Modersohn-Becker oder: wenn die Kunst das Leben ist. München 2007 Rainer Stamm: Ein kurzes intensives Fest. Paula Modersohn-Becker. Eine Biographie, Stuttgart 2007 Helmut Stelljes: Worpswede, Worpswede, du liegst mir immer im Sinn. Fotoreigen. Bremen 2007 Charlotte Ueckert: Paula Modersohn-Becker. Reinbek 2007 Kerstin Decker: Paula Modersohn-Becker. Eine Biografie. Propyläen, Berlin 2007. Günter Busch, Wolfgang Werner (Hrsg.): Paula Modersohn-Becker 1876–1907. Werkverzeichnis der Gemälde, 2 Bde., München 1998 Jürgen Teumer: Auf Paulas Spuren. Paula Modersohn-Becker in Worpswede 1897–1907. Bremen 2007 Heinrich Wiegand Petzet: Das Bildnis des Dichters. Paula Becker-Modersohn und Rainer Maria Rilke. Frankfurt am Main 1957 Jürgen Teumer: Ich habe manchmal an mein Grab gedacht … Paula Modersohn-Beckers Grab auf dem Fried-hof in Worpswede. Bremen 2005 Paula Modersohn-Becker und die Worpsweder in der Dresdener Galerie. Ulrich Bischoff, Birgit Dalbajewa, An-dreas Dehmer, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Galerie Neue Meister (Hrsg, Dresden 2012