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Galerie_Fruejahr_2013

Picknick, 1903 – Galerie Schüller, Bayerischer Hof In dieser Tradition bedeutender französischer Impressionisten steht das Gemälde „Picknick“ von Leo Putz. Der Künstler interpretiert die Darstellung des „Picknicks“, die vermutlich im Garten der Münchner Akademie entstanden ist7 , jedoch sehr modern. Er konzentriert sich dabei auf das Wesentliche: Auf die drei Personen selbst, die sich dem Picknick im Grünen ge- nüsslich hingeben. Mit dieser Figurengruppe füllt er die gesamte Bildfläche aus und verzich- tet dabei auf alles, was den Betrachter von dieser intimen Szenerie ablenken könnte. Genau dieser Aspekt macht den Charme der Darstellung aus. Der Betrachter spürt die Interaktion und Kommunikation, die zwischen den Dargestellten herrscht. Nichts scheint sie zu stören. Obwohl es sich um die gleiche Thematik handelt, dem Früh- stück im Freien, wird der sozialkritische und kulturhistorische Unterschied in den Darstellungen, also von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis Anfang des 20. Jahrhunderts deutlich: Frau und Mann sind hier gleichgestellt.8 Dennoch dominieren in jeglicher Hinsicht die beiden Frauen bei Leo Putz. Der Herr zur Linken ist zwar wichtiger Bestand- teil der Komposition, bleibt aber im Hintergrund. Verstärkt wird dieser Eindruck dadurch, dass er sich unter einem dicht- belaubten Ast eines großen, schattenspendenden Baumes befindet und somit auch nur wenig Sonnenlicht erhaschen kann. Farblich ist seine Kleidung der natürlichen Umgebung angepasst. Seine Stellung ist unauffällig und zurückgenom- men aber unverzichtbar für die gesamte Komposition. Cha- rakteristisch für den Künstler Leo Putz ist es, dass er seine ganze Aufmerksamkeit den Damen widmet. Beide Damen werden gleichwertig zum Mittelpunkt des Geschehens stili- siert. Sehr subtil geht Leo Putz mit Mimik und Gestik um, wodurch es dem Betrachter nicht leicht fällt, zu entscheiden, wer nun die weibliche Hauptperson des „Picknicks“ ist: Ist es die junge Frau im weißen Kleid, die sich anmutig nach vorne beugt als die beiden Anderen sich hinter ihrem Rücken zuprosten? Oder ist es die behütete, aufrechtsitzende, in rosa Tuch gewan- dete Dame? Leo Putz Das Picknick, 1903, Öl / Leinwand, 169 x 175,5 cm, Galerie Schüller 7 Im Sommer 1903 erhält der Künstler die Erlaubnis, in allen königlichen Hof- gärten malen, zeichnen und fotografieren zu dür- fen. Siehe: Putz, 1994, Bd. II, S.54 und VW256 8 Siehe Naumann, Mundus 2/11, S. 22 Leo Putz Sonder- ausstellung

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