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Galerie_Fruejahr_2013

Beide bezirzen durch Eleganz und Schönheit. So beeindruckt die Dame im Vordergrund schon allein wegen ihrer hellen, aufwendigen Robe, die sie für das Picknick gewählt hat. Augenfällig ist das prächtige Kleid, des- sen Rock in unzähligen Volants endet. Dieser Faltenwurf mit seinen inei- nander mäandernden Wellen, erinnert unweigerlich an die berühmten Schnecken- und Muschelbilder von Leo Putz, die ebenfalls in den Jahren nach 1900 entstanden sind. Hinzu kommt das charmante Spiel von Licht und Schatten auf der hellen Drapage. Das flirrende Sonnenlicht verleiht der Szenerie eine unmittelbare Leichtigkeit. Zaghaft fällt es durch die Blätter des dichtbelaubten Baumes und findet sich als tanzende Lichtfle- cken auf den Inkarnaten, der Kleidung und dem Utensil wieder. Was hier so leicht und flüchtig wirkt und auch den Betrachter bezaubert, ist das Ergebnis zahlreicher Studien und einer intensiven Beschäftigung des Künstlers mit dem Motiv des Picknicks. Zwei Arbeiten von 1903 befassen sich mit dem liegenden Mann, der in der Literatur als Zecher bezeichnet wird. Die Kopfstudie, in Kohle und Kreide ausgeführt, sucht den Sichtwinkel und die damit einhergehende Kopfneigung zu eruieren, wie er das Glas zum Mund führt. Eine weitere Arbeit in Öl, stellt den Mann bereits ganzfigurig, aber perspektivisch ver- kürzt dar. Der Betrachter beobachtet ihn von oben, wie er bäuchlings auf der Wiese liegt, sich mit einem Arm aufstützt und mit der freien Hand aus dem Bowlenglas trinkt.9 Darüber hinaus existiert eine Vorarbeit für das Gemälde, die die Dame mit Hut zum Motiv hat. Die Ölskizze zeigt die junge Frau unter einem Baum sitzend, in dem Moment als sie dem Herrn zuprostet. Leo Putz Studie zu Picknick: Dame im Park, 1903 Öl/Leinwand, 75,5 x 60,5 cm, Museum Georg Schäfer, Schweinfurt, Inv. 4022 Leo Putz, Studie zu Picknick (links): Studie des Zechers, 1903 Öl / Karton, 54 x 69 cm, rechts unten signiert WV L.P. 257 (rechts): Kopfstudie des Zechers, 1903 Kohle / Kreide / Pastell, 54,5 x 69,5 cm WV L.P. 256 9 Siehe Felix Billeter, S. 286 in: Neue Pinakothek – Katalog der Gemälde und Skulpturen, 2012

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