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Chronik Galerie Schüller

Gerne erinnere ich mich an meine erste große Ausstellung in der Galerie im Jahr 2004 zurück. Es war eine Ausstellung mit Werken von Oskar Mulley und die Eröffnung war ein voller Erfolg. Als Ehrengast kam Reinhold Messner zu uns in die Galerie, was sowohl neues und interessiertes Publikum als auch viel Presse anzog. Durch die sehr persönliche Bildbe- sprechung Reinhold Messners habe ich diese beeindruckenden Gemälde kennen und lieben gelernt. Oskar Mulley wurde am 22. April 1891 in Klagenfurt ge- boren. Nach einem kurzen Studienaufenthalt in München im Jahre 1909 studierte er bis 1913 an der Wiener Akademie der bildenden Künste bei Alois Delug und Rudolf Jettner. Im sel- ben Jahr begann er eine militärische Laufbahn und schied dort nach dem Ersten Weltkrieg aus dem Kriegsdienst aus. 1919 entschied er sich bewusst dafür, ein freies Künstlerleben zu führen und sich mit seiner Frau Luise Staudacher, die er 1917 in Bozen geheiratet hatte, in Kufstein niederzulassen. Die 1933 eingeführte 1.000-Reichsmark-Sperre, eine Gebühr von 1.000 Reichsmark, die Einreisende nach Österreich zu zahlen hatten, machte den Transfer der Bilder Mulleys nach Deutschland unmöglich. Um die Existenz seiner Familie zu sichern, entschloss sich Mulley 1934, nach Deutschland umzu- siedeln. Zunächst ging er nach Nürnberg, dann nach Garmisch- Partenkirchen, wo er von 1934 bis zu seinem Tod 1949 lebte. Es war Mitte der 20er Jahre, als Mulley zu jenen Bildschöp- fungen fand, die seine Bekanntheit über Kufstein und Tirol hin- aus begründeten. Hochgelegene Bergdörfer, Bauernhöfe und Kapellen rückt er in seinen Kompositionen an den Rand stei- ler Abhänge und erzeugt so die den Bildern eigene Dramatik. Die grobe Spachteltechnik, die er für seine Gebirgsansichten anwendet, hebt die Rauheit dieser menschenleeren Höhen- landschaften hervor und verleiht ihnen gleichzeitig eine starke Monumentalität. Sie sind Ausdruck einer Überhöhung der ge- waltigen Kraft der Natur in einer technisierten Welt. Oskar Mulley zählt zu den wichtigsten österreichischen Malern der Nachkriegszeit. Für Wolfgang Schüller war es von Anfang an naheliegend, ihn zu Alfons Walde, als Vertreter der alpinen Landschaft, ins Galerieprogramm aufzunehmen. Im Œuvre Alfons Waldes werden Menschen wie Bergbauern oder Skifahrer in die alpine Landschaft einbezogen. Ihr Leben in der Natur wird als harmonische Einheit verstanden und als solche auch visualisiert. Oskar Mulley hingegen verzichtet in seinen Landschaften gänzlich auf eine Integration des Menschen. Es geht ihm um eine reine Gebirgsdarstellung, bei der ein ein- zelnes architektonisches Element den Vordergrund bestimmt und in Kontrast zu einer dominanten Gebirgslandschaft im Hintergrund gesetzt wird. Im Jahr 1995 gab es in Innsbruck eine große Einzelausstellung über Oskar Mulley, die von Günter Moschig mit einem Katalog begleitet wurde. Besonders die großformatigen, in Spachteltechnik ausge- führten Arbeiten aus den 1930er Jahren treffen heute mehr denn je den Zeitgeist, was sich auch in der großen Nachfrage widerspiegelt. Große Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens kaufen seine Werke. In Erinnerung an seine alte Heimat kaufte Arnold Schwarzenegger 1998 ein großformatiges Gemälde, das nach Kalifornien ging. Und auch Reinhold Messner schätzt seit jeher die Qualität der Arbeiten Oskar Mulleys und investiert in der Galerie immer wieder in Neuerwerbungen für das Messner Mountain Museum in Bozen, Südtirol. „Die Ausstellungseröffnung war für mich ein un- vergesslicher Abend mit beeindruckenden Gemälden.“ Dr. Ina Dreyer über die Ausstellung von Oskar Mulley 19

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